Mit Skihelmen und Protektoren sicher durch den Winter

Die Auswertungsstelle für Unfälle im Skisport (ASU)  erwartet im Winter 2010/2011 wieder 48.000 verletzte Wintersportler/innen. In Österreich sind von 199.000 Sportunfällen ca. 65.000 Ski-Unfälle zu verzeichnen. Davon enden ca. 15 tödlich. Besonders gefährdet sind junge Pistennutzer, untrainierte Skifahrer welche die körperliche Anstrengung regelmäßig unterschätzen, sowie Personen die konditionell nicht stark genug trainiert sind. Nicht zuletzt daher ist es bekannt, dass Sicherheit auch diesen Winter wieder eine wichtige Rolle spielen wird. Ich habe diesbezüglich heute recherchiert, mit welchen Helmen und Protektoren. man am sichersten durch den Winter kommt und was man sonst tun kann.


Besonders gefährdet sind Wintersportler/innen, wie man an der Grafik der ASU erkennen kann, an den Knien und an den Schultern. Bein-, Hüft-, Rumpf- und Kopfverletzungen kommen hingegen seltener aber immer noch oft genug vor. Hals, Arm, Ellenbogen, Hände, Finger, Sprunggelenke und Füße kommen noch seltener aber auch immer noch oft genug vor. Wie kann man die Verletzungen im Wintersport reduzieren?

KOPFHELME

Kopfhelme und insbesondere das Tragen von Helmen schützt den Kopf bei Unfällen vor Verletzungen. Im ADAC-Test haben der HEAD SENSOR (Circa-Preis 149 EUR, ADAC Bewerung 2,0 ), der SALOMON IMPACT C. AIR (Circa-Preis 169 EUR, ADAC Bewerung 2,1) und der CRATONI REFLEX (Circa-Preis 99 EUR, ADAC Bewerung 2,1) abgeschnitten. Weitere Informationen erhält man auch vom Skihelm-Berater, der sehr interessante Informationen zum Thema Skihelme bereitstellt. Skihelme sind übrigens mittlerweile in manchen Ländern insbesondere für Kinder Pflicht, wie die folgende Übersicht zeigt:


Land Status Altersklasse
Kanada keine Skihelmpflicht
USA keine Skihelmpflicht
Frankreich keine Skihelmpflicht
Italien seit 2005 Skihelmpflicht Kinder unter 14 Jahren
Kroatien Skihelmpflicht Kinder unter 14 Jahren
Tirol keine Skihelmpflicht
Oberösterreich seit 2009 Skihelmpflicht Kinder unter 15 Jahren
Kärnten seit 2009 Skihelmpflicht Kinder unter 15 Jahren
Salzburg seit 2009 Skihelmpflicht Kinder unter 15 Jahren
Vorarlberg keine Skihelmpflicht
Burgenland seit 2009 Skihelmpflicht Kinder unter 15 Jahren
Slowenien Skihelmpflicht Kinder unter 14 Jahren
Liechtenstein keine Skihelmpflicht
Schweiz keine Skihelmpflicht

Quellen: Skihelm-Berater, Skihelmets.org, eigene Recherchen

In Kanada und den USA gibt es ständig politsche Bewegungen in Richtung Skihelmgesetzen.  Diese kann man bei der Skihelmorganisation in Englischer Sprache mit verfolgen. Die Beweggründe dafür sind wie in Europa auch tödliche Wintersportunfälle. Erinnert sei an dieser Stelle nur an das berühmte Beispiel  des  ehemaligen thüringischen Ministerpräsidenten Althaus, das die Sache zumindest in Deutschland und Österreich politisiert hat. In Amerika gibt es auch solche Beispiele, zuletzt z.B. in Quebec., das zu Forderungen nach Skihelmpflicht geführt hat. Noch gibt es in Nordamerika keine verbindlichen Gesetze, die das Tragen von Skihelmen zur Pflicht machen würden. Es würde ja die Freiheit der Wintersportler/innen einschränken. Dies ist ähnlich wie in Europa, wie man an der Tabelle oben erkennen kann. An manchen Orten wird die Skihelmpflicht an das Alter der Kinder gekoppelt und Erwachsenen empfohlen, auch Skihelme zu tragen, da diese ja Vorbildfunktion haben. An den meisten Orten jedoch ist es noch freiwillig.

KÖRPERPANZER

Rückenpanzer sind zwar noch unbeliebt aber schützen den Rücken bei Unfällen vor Verletzungen. Einige Rückenprotektoren wurden von der Stiftung Sicherheit im Skisport in Kooperation mit dem TÜV Süd getestet. Das Ergebnis des Tests lässt aber nicht auf einen Testsieger schließen. Vielmehr gibt es einen Testverlierer, das Freeride Protection Shirt von McDavid, das in der Kategorie Stoßdämpfung die Tester nicht überzeugen konnte.

Beim Snowboarden empfehle ich Protektoren für die Hände und Kniepads für die Knie, da es vorkommen kann, dass man mal nicht nach hinten fällt sondern es passieren kann, dass man auf die Knie fällt oder sich mit den Händen abstützen muss. Es heisst zwar immer, dass man sich beim Snowboarden im Fall des Falles am Besten immer nach hinten fallen lassen soll, die Arme anwinkeln soll und die breitere Unterarmfläche zum Abfangen/Abstützen benutzen sollte. Das ist nicht immer möglich und kann bei einem Sturz aus voller Fahrt heraus schon mal zu einem Finger- oder Handbruch und/oder einer Knieverletzung führen, wenn man falsch fällt und keine Protektoren für die Hände/Finger hat.

WAS IST NOCH WICHTIG?

Sehr wichtig ist auch die Verbesserung der eigenen Fahrsicherheit. Dafür kann man beispielsweise am ADAC Skitraining teilnehmen. Einsteiger, Fortgeschrittene und Experten können sich dazu bei 100 DSLV-Partner-Skischulen in Deutschland anmelden und ein Ski-Training absolvieren. Informationen über Termine, Kosten und so weiter bekommt man vom ADAC Skitraining und von Schneesportsicherheit.

Protektoren für Hände, Finger, Knie; Schultern und Ellenbogen  können diese gefährdeten Körperstellen schützen helfen. Natürlich ist es nicht nicht gerade bequem all diese Körperstellen mit Körperstellen abzudecken und man findet auch nur selten, dass jemand Protektoren zum Schutz all dieser Stellen trägt. Man muss selber auch ein bisschen den eigenen Schutzbedarf abwägen, denke ich. Man kann sich nicht  mehr allein auf die Entscheidungen vom Staat verlassen, ob der Staat nun den eigenen Schutz gesetzlich regelt bzw. fordert oder nicht. Bei der Antwort auf die Frage nach der eigenen Sicherheit braucht man vielleicht nicht immer freie Hand, denn Schutz und Sicherheit der Wintersportler/innen ist wichtig.

Angewiesen ist man natürlich auch darauf, dass die Wintersportler/innen um einen herum Rücksicht nehmen. Aktiv kann man selber jedoch auch einen Beitrag leisten, wie wir alle sicher durch den Winter kommen.

Kommentare